Donnerstag, 17. April 2008

Time

"So close your eyes, son, and this wont hurt a bit".

(Tom Waits)

Tom Waits "Time" @ youtube

Zeit für flaschenweise klaren Suff

Billiges Spülmittelimitat hinunter die Kehlen

Wer hätte schon was zu verlieren?


Was du nicht vergessen kannst, schnürt sie nicht zu

Die Kehle.

Es öffnet stattdessen und die Namen deiner ungeborenen Kinder feiern ein Halleluja

Bei jedem Schluck.


In Russland säuft man Wodka mit Speck

Und das gemeinsame Brennen in der Kehle

Schafft Vertrauen zum Gegenüber in einer unterkühlten Welt

Die Männer saufen sich zu Tode auf dem Land und ihre Weiber geiern

Wenn ein Bus mit Fremden eintrifft

Nach Begattung hinter der nächsten Ecke

Denn, wann trifft man schon mal einen, der nach 12 noch clean ist oder auch nur will?


Ich glaube, die Männer kümmern sich nicht darum und lassen geschehen, denn ihr Nektar

Träuft in anderer Regelmäßigkeit und sie wissen gerade hier gilt:

No one gets outta here alive. Fesseln der Geburt/ Sozialisation/ Tradition.

Bloß erwischen sollte man sich nicht lassen, wie immer.


Aber Waits bricht aus der Winterkälte

Summt seicht und nimmt uns zur weich erleuchteten Bar next corner an die Hand

Ein Glas auf poliertem Holz, brauner flüssiger Schwung, angenehm warm

Doch genauso empty das Gefühl inside.


Nägelregen, wär meine Freude: einmal zusehen und wärs erkauft durch einen weiteren Schluck

Wie sie fallen und auf die Straße prasseln, Autos zerbeulen, Passanten in Unterschlüpfe springen

und Deckung suchen lassen, die Stadt dem kurzzeitigen Untergang weihend


Und ich danach, auf dem Weg Heim

Mit schiebenden Fußbewegungen

Den Nagelschnee zur Seite befördernd

Für einen Weg in die Nacht


Time


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