Donnerstag, 29. Januar 2009

i asked the girl which road she was takin' ...


ich bin krank, kränklich, hänge den ganzen tag zu hause rum. und was mich am meisten dabei stört ist, dass ich nicht rauchen kann. neben der heute aktiv wiedergewonnenen einsicht, dass die zeit eine scheißzeitung ist, habe ich in kulturzeit einen sehenswerten kurzbericht über das rauchen und seine ikonographische aufladung gesehen. gesprochen wurde da über einen "transformationsakt von materie in nichts", den das rauchen gemeinhin darstelle, von der aktiven erinnerung an den tod, die jeder raucher in der öffentlichkeit vollziehe (gerade gegenüber der allgegewärtigen gesundheitsmanipulation durch die medien), die glatt als kleine rebellion gegen das establishment anzusehen sei. sicher etwas übertrieben und nicht ohne eine gewisse lächerlichkeit, mir aber doch durchaus symphatisch.
verwundert und nachdenklich ließ mich der fakt zurück, dass es dieser sendung bedurfte, um mich darauf hinzuweisen, dass lucky luke nunmehr ohne glimmstengel durch die comic-prärie reitet und stattdessen einen grasshalm zwischen den lippen wiegt. sonderliche auswirkungen der staatlich verordneten lebenswut...

das aufständische und intellektuelle potential eines kreativen oder erfolgreichen geistes, welches sich hinter den rauchschwaden verbirgt, die um seine stirn flattern und die den entscheidenden funken nervosität erahnen lassen, der mir so oft abhanden ist, kann mich noch immer faszinieren (auch wenn ich mir der vordergründigkeit dieser imagination bewußt bin). einige fiktionen muss man sich erhalten und lieber diese als andere, würde ich sagen.
wen habe ich gesehen? dean, churchill, che, sartre. irgendso'n film mit bogart, oder so, schwarz-weiß und mit einer bezaubernden dame. alles ganz nett.
dabei musste ich an heiner denken. es gibt ein schönes interview mit ihm und wer zeit hat, dem würde ich die 3.33min zum rauchen darin wirklich empfehlen. es ist eindrücklich in bezug auf ihn selbst, das rauchen, aber auch nicht ohne witz was die allgemeinen strukturen der müller-kluge-interviews angeht: zwei alte, sehr schlaue männer plaudern neben sich her und stimmen sich unentwegt zu. also: wer raucht, sieht kaltblütig aus...

ich weiß, man wird diesen eintrag wohl als dünnen aufguß bezeichnen müssen, aber ich wollte noch was reinschreiben, bevor ich mich dem gegenstück der geschichte mary bellows' zu wende. es wäre wohl ziemlich einseitig im rahmen der murder ballads nur ihr schicksal zu erwähnen und crow jane auszulassen. deshalb verweise ich, wieder mit blick auf das einsame haus im winterkalten schnee auf lastfm.

enjoy!


Donnerstag, 15. Januar 2009

they say...


They say ev'ry man needs protection,

They say ev'ry man must fall.


zeit für die "murder ballads", zeit für einen musikalisch verschränkten, imaginären wandel durch die abgründe dieser winterlandschaft. ich wünschte, mir wäre eine flasche klarer gedanken zur hand und ausreichend muße für einen gepflegten, spülmittelgetränkten hangover am nächsten tag. vielleicht ist dem ein oder anderen von euch beides in reichweite... bei der näheren betrachtung take a listen to the story of poor little mary bellows: "the kindness of strangers" (wenn nich anders, dann auch hier)



Mittwoch, 14. Januar 2009

His invisible fiancee's in the mirror

Meine sind fettleibig und nur allzu real. sie winken mit haxenfleisch und suppenkübeln. „Peer, hast du mir nicht die ehe versprochen?“, quillt es aus ihren schwabbeligen mäulern und äste und zweige wachsen ihnen aus dem rücken. Die nase schief, die augen wässrig, ein sturm bricht los und ich frage nach dem way home
In illynoise an einem warmen sommertage

Das erbrechen eines emuvogels windet sich in schallenden kreisen durch mein gehör und stubenfliegen versuchen mir in den rachen zu kriechen

Als ein hahn kräht am allerersten morgen

Das handgeld war wie immer zu wenig und die gebrechen der schmierigen huren zerfressen einen lappen aus mondlicht / in einer pfütze/ aus gestern / kleiner rolf geh über die schienen und lauf so weit du kannst/ es kommt kein morgen gebrochen aus diesem pansen von erste-hilfe-koffern einer unterlaufenen wahrheit und im letzten ende schreibe ich einfach weiter weiter weiter weiter und die leser eines bekannten bewußtseins und schaustellers fröhnen einer jahrmarktsschau aus sepiablauen einweggläsern strömt das vertrauen um am leben zu bleiben für einen weiteren billigen tag meine hormonschübe treiben mich einen abhang hinunter den weg des geldes in einer prährielandschaft meiner einfältigkeiten ist ein abgrund aus zahlen eingebunden dem das schicksal einen leitwolf suggeriert: komm! Komm!! Einen letzten schritt weiter in grüne seerosenbeete deines schlingernden untergrundes es heißt sie wären nymphen und geleiten dich ein stück deines weges und singen und tanzen dich ein in diesen cocon aus hollywoodfilmen solchen in den critters schlüpfen und sam von der tankstelle gewinnt jane zieh die schuhe aus einmeterfünzig und rumm um den tisch um das protokoll eines schweigens und das scheitern einer alten künstlerfigur – bob von den take 5 meint auch tief in ihm gäbe es einen zwang zum scheitern und ich bedaure ihn wie er in seinem sportjeep den berg hinanfährt – das scheitern ist so gegenständlich nicht mal mehr die dummköpfe sind davor gefeiht es muss einen neuen turn geben und siegreich sein sollte avantgardistisch werden wer kann diese ganze verliererscheiße noch ertragen es gibt keinen platz mehr für noch mehr gedanken noch mehr scheitern und intellektuelle verantwortung wer zückt für mich das anemonenschwert und köpft die vase ein gefäß ein resonanzraum dieses bewußtsein seiner generation ein laut-sprecher ein näseln ferner gestade und der rückzug ins privatiers bankräume auf denen mauser steht und ein klöppel gespannt am anschlag ruht für sekunden eines pendels auf dem scheitelpunkt des nichts die ewigkeit von hier zu jetzt niemand wollte uns verstehn doch fallen sagen mehr als worte und gestrandete astronauten plündern meine zahnfleischlosen knochenüberzüge ein kastrationstraum entspinnt sich im ausfallen der butter zwischen meinen fingern wieder zwischen meinen fingern der verlust des rinnens die lust des nicht anhaltens der schlag der trifft und wen verletzt wenn nicht die auschnitte jenseits der kamera es bleibt keine frage es bleibt kein blick zurück napoleon is weeping und sein steifer halskragen aus vergangenen zeiten weist uns ein in klitterzusammenhänge einer mondlandschaft in g-moll andalusiens vertraue auf das wiederkehrende element einer steinigung wirf auf andere – und wenn es worte sind – auf das du nicht gerichtet werdest im schnee eine raabenspur feiner als sand und sein ausbruch im verdrehten schnabel bleibt still ohne meer eines tages die blauen himmel öffnen ihre tore und es entschwingt eine kuh in pferdekutschen ebenen den weg für alice und ich denke nur an w s ohne eine direktion farn...


Freitag, 9. Januar 2009

die weihnachtsfeiertage...


die weihnachtsfeiertage haben deutliche spuren hinterlassen. deswegen und mit einem selbstzufriedenen schmunzeln im geweiteten mundwinkel: