Sonntag, 1. Juni 2008

Was übrig bleibt: eine Last von Scheitern


„Wir lebten etwas anderes, als wir waren, wir schrieben etwas anderes, als wir dachten, wir dachten etwas anderes, als wir erwarteten und was übrig bleibt, ist etwas anderes, als wir vorhatten.“ (Gottfried Benn)


„Ich habe weder Hoffnungen noch Sehnsüchte. Da ich weiß, was mein Leben bis heute war – so viele Male und in so vielem das Gegenteil dessen, was ich mir gewünscht hatte - , was kann ich da mutmaßen über mein morgiges Leben? Einzig daß es sein wird, was ich nicht vermute, was ich nicht will und was mir von außen zustößt, bisweilen selbst durch mein eigenes Zutun. [...] Ich war immer nur eine Spur, ein Trugbild meiner selbst. Meine Vergangenheit ist all das, was ich nicht zu sein vermochte.“ (Fernando Pessoa)


„VIELES ABER / WIE EINE LAST VON SCHEITERN IST / ZU BEHALTEN“ (Friedrich Hölderlin / Heiner Müller)


Was übrig bleibt: eine Last von Scheitern.


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